Strategie & Management

Flottenmanagement II: Skoda Kodiaq Scout 2.0 TDI SCR Diesel 4 × 4 DSG im Test

Erfolgreicher Einstieg ins SUV-Segment

Die SUV-Premiere von Skoda ist gelungen. Fast schon erwartungsgemäss kann der Kodiaq aus der VW-Familie mit einem üppigen Raumangebot, reichhaltiger Ausstattung und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen.
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Skoda hat sich Zeit gelassen, um im trendigen SUV-Markt mitzumischen. Um es vorwegzunehmen: Das Warten hat sich gelohnt. Dürfte man das Fahrzeug nur mit einem Adjektiv umschreiben, so wäre wohl üppig das angemessene Wort. Mit 4,70 Metern Länge und einer Breite von 2,09 Metern (mit Aussenspiegeln) ist der Kodiaq in der Riege vergleichbarer Modelle der Grössenprimus. Damit setzt er auch den Grundstein für ein in dieser Fahrzeugklasse ausgezeichnetes Raumangebot.

Ein Herz für Grosse

Wie bereits das erfolgreiche Modell Superb zeigt der Kodiaq sein Herz für grös­ser gewachsene Reisende. Anders als bei den meisten Wettbewerbern sitzt auch ein 1,90 Meter grosser Fahrer überaus komfortabel, ohne dass die Passagiere im Fond darunter leiden müssen. Mit einer optionalen dritten Sitzreihe bietet der SUV Platz für sieben Personen und immer noch genügend Kofferraumvolumen. Je nachdem, wie viele Sitze genutzt werden, stehen zwischen 270 und 2065 Liter Raum für Gepäck zur Verfügung. Das Ein- und Aussteigen fällt leicht; grosse Türausschnitte und eine gute Sitzhöhe helfen, dass auch etwas breiter gebaute Menschen dabei nicht von der B-Säule behindert werden.

Lang, aber wendig

Trotz seiner Aussenmasse wirkt aber der Tscheche weder protzig noch überdimensioniert, eher unprätentiös, nicht ohne eine gewisse Eleganz. Im Alltag ist er auch im Stadtverkehr leicht zu steuern. Die Rundumsicht könnte ausgeprägter sein, doch auch das Einparken ist keine grosse Sache. Dabei unterstützen diverse Einparkhilfen und das Assistenzsystem «Area View». Umgebungskameras mit Weitwinkelobjektiven verschaffen den nötigen Überblick, und auf Knopfdruck zaubern sie eine 3-D-Vogelperspektive auf den bis zu 9,2 Zoll grossen Touchsreen. Einen Minuspunkt gibt es für den Wendekreis, der mit 12,2 Metern selbst den bulligen Jeep Grand  Cherokee übertrifft.

Ausreichend Leistung

Für den Kodiaq Scout bietet Skoda derzeit vier Benzin- und Dieselmotoren an. Die beiden TSI-Motoren leisten 150 und 180 PS, den Zweiliter-TDI gibt es in den Ausführungen mit 150 und 190 PS.  Das Testfahrzeug hatte die «Scout»-Ausstattung und war mit dem 190 PS starken Dieselantrieb bestückt. Auch wenn die Motorleistung hier völlig ausreichend ist, dürfte klar sein, dass damit Spritzigkeit bei einem fast zwei Tonnen schweren Fahrzeug nicht unbedingt zu erwarten ist. Wohl auch deshalb plant Skoda eine RS-Version, die ausgestattet mit einem Zweiliter-Biturbo-Diesel mit 239 PS ist. Der RS ist erstmals auf der Paris Motor Show 2018 zu sehen.

Für Überholvorgänge auf der Landstrasse oder Autobahn ist der 190-PS-Antrieb jedoch durchaus befriedigend. Das Fahrverhalten ist insgesamt gut, längere Strecken erfährt der Fahrzeugführer unangestrengt wie in einer Reiselimousine, mit den Vorteilen eines Allrad-SUV. Über einen Fahrmodus-Schalter kann zudem zwischen den fünf verschiedenen Modi Normal, Eco, Sport, Individual und Snow gewählt werden.

Wenig zu meckern

Insgesamt wartet der Kodiaq mit reichhaltigen Ausstattungsmöglichkeiten, modernem Assistenzsystem, zeitgemässer Konnektivität, den markentypischen «Simply-Clever»-Ideen und einer guten Preis-Leistungs-Bilanz auf. Ein Headup Display als Option wäre vielleicht noch wünschenswert. Und auch trotz der ins­gesamt guten Verarbeitungsqualität, könnte an der einen oder anderen Stelle noch ein wenig upgegradet werden. So etwa bei der Holzimitat-Verkleidung, welche zwar zunächst ein Blickfang darstellt, bei näherem Hinsehen und in der Haptik den Gesamt­eindruck ein wenig schmälert. Aber vielleicht ist das ja auch nur Geschmackssache.