Neben der klassischen, textbasierten PR in Print- und Online-Medien haben sich etliche neue Kanäle und Formate entwickelt, von Social Media bis hin zu Audio- und Video-Plattformen. Zudem sind Online-Redaktionen heute nicht mehr der verlängerte Arm der Print-Redaktoren. Was sich für B2B-Unternehmen und ihre Agenturen allerdings nicht geändert hat: Medien haben nach wie vor den Anspruch, ihre Nutzer mit nutzwertigen, spannenden und neuen Contents zu versorgen. Fachmedien wollen exklusive Inhalte, egal, welchen Kanal sie mit welchem Format bespielen. Unique Content ist darum ein zentrales Schlagwort der modernen B2B-Kommunikation.
Eine weitere Konsequenz der Digitalisierung ist der Siegeszug der Daten-PR. Aus Daten entsteht Content, und die Wirkung der Veröffentlichungen wird wiederum durch die Analyse von Daten getrackt und optimiert. Alles, was Redaktoren hilft, ihren Job zu machen und ihre Leser zufriedenzustellen, hilft B2B-Unternehmen dabei, bei diesen Redaktoren zu punkten. B2B-Kommunikation muss den Blick heute weiten: auf alle modernen Kanäle und Formate.
Trend 1: Audio
Das Mediennutzungsverhalten hat sich längst geändert. Heute wollen B2B-Zielgruppen ihre Informationen nicht mehr nur als Text, sondern auch in einer Audiovariante – je nach Situation als Podcast oder per Vorlesefunktion. So wollen zum Beispiel 26 Prozent der Deutschen Podcasts hören, wie eine aktuelle Bitkom-Umfrage zeigt. Das sind vier Prozent mehr als 2018. Und rund neun Prozent der Befragten hören mindestens einmal wöchentlich zu. Rund die Hälfte bevorzugt Podcasts zwischen fünf und zehn Minuten Länge. Umgerechnet entspricht das etwa einer Textlänge von 5000 bis 10 000 Zeichen – und damit dem Informationsgehalt eines durchschnittlichen Fachartikels. In der Schweiz dürften die Verhältnisse vergleichbar sein.
Von der Vorlesefunktion bis zur Audiodatei
Bei diversen Medien gibt es eine Vorlesefunktion, und auch die Inhalte einer App kann sich der Smartphone-Nutzer inzwischen einfach vorlesen lassen. Darum liegt es ganz im Trend, wenn B2B-Unternehmen Redaktionen zusätzlich zu den klassischen schriftlichen Formaten wie Pressemeldungen, Checklisten, Fach- und Anwenderberichten heute auch eine vorgelesene Audio-Version anbieten. Je nach Möglichkeiten der Veröffentlichungs-Plattform wird die dazugehörige MP3-Datei entweder auf der Website des Mediums, der des Unternehmens oder einfach auf einer Podcast-Plattform wie Sound Cloud gehostet.
Werden die Audio-Dateien über künstliche Intelligenzen wie etwa Amazon Polly oder Google WaveNet erstellt – und nicht von einem professionellen Sprecher eingelesen –, lässt sich durch diese Automatisierung der Forderung der Redaktionen nach exklusivem Content leichter nachkommen. So können die Hörer eines Mediums beispielsweise speziell begrüsst werden, und auch Branchenanpassungen, medienspezifische Änderungen oder Kürzungen des Textes lassen sich einfach und schnell umsetzen.
Per Podcast-Interview zum Experten
Einen Text zusätzlich als MP3-Audiodatei anzubieten, ist in B2B-Medien noch vergleichsweise neu und aufmerksamkeitsstark. Das Format funktioniert besonders gut in Online-Medien, in Podcasts und im Hörfunk. Aber auch über Print lässt sich auf Audio-Files verweisen. Der Vorteil für mobile Nutzer: Sie können die Inhalte unterwegs jederzeit konsumieren, per Smartphone, Tablet oder Notebook – auch am Steuer ihres Geschäftswagens. Fachmedien-Podcasts lassen sich zudem sehr gut nutzen, um die eigenen Unternehmensvertreter als Experten zu positionieren. Zumal Interviews in solchen Podcasts besonders beliebte Formate darstellen.
Solche Audio-Inhalte gewinnen nicht nur immer mehr Hörer, Podcasts haben inzwischen auch SEO-Relevanz: Google hat Podcasts in seine organischen Suchergebnisseiten (die SERPS) integriert, oft inklusive Play-Button für ein direktes Abspielen der Audio-Files.