Roboter, digitale Zwillinge, Internet der Dinge und Dienste, vermischte Realitäten, kognitive Assistenzsysteme, 5G, Blockchain – das sind alles Schlüsseltechnologien, die seit Jahren ganze Industrien umwälzen. Von herausragender Bedeutung ist dabei die künstliche Intelligenz. Sie beschleunigt den technischen Fortschritt über alle Massen. Dies ist der offensichtliche Grund, warum immer mehr Unternehmen KI in ihrer Wertschöpfungsarchitektur verankern, um am Puls der Zeit zu bleiben.
Unbegrenzte Potenzialmaschine
Branchenübergreifend und unabhängig von der Unternehmensgrösse ist künstliche Intelligenz eine schnell lernende unbegrenzte «Potenzialmaschine» für eine intelligentere Form der zukünftigen Wertschöpfung und mit vielen neuen Geschäftschancen.
Richtig eingesetzt steigert künstliche Intelligenz nicht nur die Ertragskraft, indem sie beispielsweise Effizienzreserven aufspürt oder die Produktivität datenbasiert steigert. Sie unterstützt Unternehmen zudem vor allem dabei, ihre Kunden auf eine neue Art und Weise zu verstehen, ganz nah an sie heranzurücken. Mit dem verbesserten, vielschichtigen Kundenverständnis können Unternehmen wiederum neue Angebote bereitstellen, die bislang unbekannte Kundenbedürfnisse befriedigen. Auch schafft KI die Voraussetzung, neue Zielgruppensegmente zu adressieren, die Unternehmen bislang nicht auf ihrem Schirm hatten. Hierfür werden grosse Datenmengen gebraucht, die sich mit menschlichem Verstand allein nicht mehr durchdringen lassen.
Alles in allem verbessert KI die Ende-zu-Ende-Kundenbeziehungen über eine neue Qualität der Leistungserbringung und Kundenerlebnisse an den unternehmensrelevanten Kundenkontaktpunkten. So werden auf KI setzende Unternehmen im Zeitverlauf zu immer besseren Kundenverstehern. Und über verbesserte Kundenaufspürung, Kundenansprache, Kundeninteraktionen und Kundenangebote verbessern sie kontinuierlich ihre Wettbewerbsposition.
Die AI-Driven Company
Auch wenn aktuell die meisten KI-Schlagzeilen aus den USA oder China kommen, ist es für Europa noch lange nicht zu spät, im KI-Markt aktiv mitzumischen. Denn die Potenzialerschliessung wird zukünftig mehr denn je in volatilen und hochdynamischen Umfeldern mit immer tieferen, vernetzten Technologien stattfinden. Die uns bevorstehende, steigende Technologiedichte eröffnet den Chefetagen hierzulande bislang noch unbekannte Türen für neue Optionsräume mit zahlreichen Geschäftschancen – vorausgesetzt, sie sind bereit, umzudenken. Bauen die CEOs ihr Unternehmen in den kommenden Jahren zur «Data-Driven Company» aus, schaffen sie die notwendige Grundlage für die nächste Evolutionsstufe: die vernetzte «AI-Driven Company».
Der Weg dorthin beschreibt eine Langstreckendisziplin mit einem flexiblen Vorgehensmodell, das, neben dem KI-Technologieeinsatz an sich, auf Technologienutzen ausgerichtet ist. Auf dem höheren KI-Technologiereifegrad angekommen, werden die Unternehmen im globalen Wettbewerb gut mithalten können – was ausdrücklich für alle Grössen gilt. Denn KI ist weder eine geheime Wunderwaffe für privilegierte etablierte Unternehmen noch ein Multifunktionswerkzeug für technologisch besonders weit entwickelte Branchen oder geniale Vordenker.
Rahmenbedingungen
Doch wie genau stellen die Unternehmen die Weichen? Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit sie messbare Erfolge im Markt mithilfe von Daten und lernenden Algorithmen erzielen können? Grundlegend ist, dass CEOs ein Technologie-Zielbild mit Strahlkraft haben oder entwickeln und dieses mit ihrer Führungsmannschaft mit hoher Glaubwürdigkeit nach innen kommunizieren. Im nächsten Schritt gilt es, auf Basis eines ausgeprägten KI-Nutzen- bzw. -Anwendungsverständnisses eine tragfähige KI-Strategie zu entwickeln und das Unternehmen intelligent und kraftvoll zu einer Kundennutzen-orientierten, effizienten, vorausschauenden und adaptiven Organisation umzubauen. Dafür benötigen die Unternehmen praxiserfahrene Kompetenzträger wie etwa Data Scientists, Data Analysts, Data Engineers, AI Developer, Deep Learning Experts oder Robotic Engineers. In Summe heisst das: Es sind signifikante Investitionen in Technologie- und Geschäftsmodellentwicklung sowie zu einem späteren Zeitpunkt auch in HR nötig.
Wie bei allen Entwicklungen und Veränderungen in der Geschäftswelt, spielt neben der Technologieentwicklung auch die Unternehmenskultur eine entscheidende Rolle: CEOs schaffen gute Voraussetzungen für eine wertebasierte Kulturtransformation, wenn sich die Menschen mitgenommen fühlen – weil sie verstanden haben, warum die geplanten Veränderungsschritte notwendig sind und was passieren würde, wenn sich die Organisation nicht weiterentwickelt. Wenn die Unternehmensspitze selbst an die Veränderungskraft und Unternehmensbeschleunigung durch KI glaubt und die Vorteile sichtbar nach innen kommuniziert, lässt sich der Wandel leichter vollziehen.