IT-Ressourcen können flexibel an den Bedarf angepasst und dadurch Kosten gespart werden.
Viele Unternehmen benötigen ihre IT-Ressourcen über die Zeit unterschiedlich stark. Als Cloud Computing vor einigen Jahren als neuer Trend gepriesen wurde, war die Flexibilität bezüglich benötigter Ressourcen bereits ein wichtiges Argument: «Pay what you use». Zunächst standen die typischen Spitzenlasten wie die Monatsendverarbeitung oder das Weihnachtsgeschäft des Online-Versandhandels im Fokus. Für solche kurzen Perioden wurden zusätzliche Rechnerkapazitäten gemietet.
Diese Flexibilität wird sich weiter erhöhen und ist zunehmend auch für Unternehmen interessant, die über keine monatlichen oder saisonalen Schwankungen verfügen. Gerade KMU können mit einfachen Erweiterungen sicherstellen, dass die Server nachts deaktiviert und somit kostenfrei sind und am nächsten Morgen innert Minuten wieder hochgefahren werden. Die «Mietzeit» wird verkürzt und minutengenau der reinen Nutzungszeit angepasst. Dadurch wird der Bezug von Cloud-Leistungen schnell kostengünstiger als der Betrieb einer eigenen IT.
Neue Finanzierungsmöglichkeiten
Vor allem auch für junge Unternehmen (Start-ups) ist die weitgehende Vermeidung von Investitionen (CAPEX) vorteilhaft. IT kann als Leistung flexibel bezogen werden. Finanziell gesehen in Form von Betriebskosten (OPEX). Dadurch lassen sich hohe Anfangsinvestitionen vermeiden und mit einer gut geplanten Einführung von Bring Your Own Device lässt sich sogar ein ganzer Investitionszyklus einsparen. Für Unternehmen mit guter Liquidität kann es aus steuerlichen Überlegungen hingegen nach wie vor vorteilhaft sein, Hard- und Software selber zu finanzieren.
Hochprofessionelle Software wird auch für Kleinunternehmen finanzierbar.
Bis vor Kurzem waren umfangreiche Business-Lösungen oder die Nutzung von Spezialsoftware für KMU zu teuer. Cloud Computing änderte dies. Bei Office 365, dem Online-Dienst von Microsoft, sind z. B. neben den Standardprogrammen wie Word und Powerpoint mittlerweile auch Exchange-Funktionalitäten für das Aufsetzen einer professionellen Mailverwaltung und Lync für das Chatten inbegriffen. Ein anderes Beispiel ist die Schweizer ERP-Lösung europa3000, die sich bewusst an Kleinunternehmen richtet: Innert Minuten lässt sich eine modularisierte ERP-Umgebung zu einem weit günstigeren Preis als die bisherigen Lizenzierungsmodelle beziehen.
Die IT kann mit dem Tempo der Geschäftseinheiten mithalten.
Mit traditionellen IT-Architekturen dauert das Bereitstellen eines neuen Servers oder eines neuen Notebooks für den Mitarbeitenden meist mehrere Wochen. Die Hardware muss beschafft und konfiguriert werden, also beispielsweise das Image aufzusetzen und vieles mehr. Gerade bei Unternehmen mit einer kleinen IT-Organisation sind dabei zahlreiche manuelle Eingriffe die Regel.
Mit Cloud Computing erfolgt die Konfiguration voll automatisiert innert Minuten. Während die Ressourcen in einer Public Cloud aus Sicht des einzelnen Nutzers tatsächlich unbeschränkt flexibel erscheinen, sind sie bei einer Private Cloud auf die effektiv vorhandene unternehmenseigene Hardware beschränkt. Einen eleganten Ausweg bieten sogenannte dedizierte Clouds, welche durch einen Service-Provider betrieben werden. Aus Datensicherheitsaspekten kritische Ressourcen werden nicht geteilt, zugleich verfügt der Service-Provider über sehr viel grössere Anpassungsmöglichkeiten als ein einzelnes Unternehmen.
Kombiniert mit Bring Your Own Device (BYOD) sind auch private Endgeräte sofort verfügbar. Ein zusätzlicher Vorteil, denn viele Mitarbeitende bevorzugen das von ihnen persönlich ausgewählte Gerät, welches sie auch zu Hause benutzen. Auch bei einem BYOD-Ansatz gibt es einiges zu beachten, womit wir bei den Herausforderungen sind.