Sichere Verbindungen
Zweitens sollten Unternehmer darauf achten, dass die Anwendungen und Daten in der Cloud ständig verfügbar sind. Da sowohl Daten wie auch Anwendungen ausgelagert sind, ist die Verfügbarkeit eines Netzwerkes für den Zugriff essenziell. Fragen, wie: «Was, wenn meine Mitarbeiter nicht auf die Daten und Anwendungen zugreifen können? Oder was passiert, wenn es zu einer Internetstörung kommt und mein E-Mail über die Cloud bereitgestellt wird?» stehen dabei im Zentrum. Die Konnektivität und Verfügbarkeit sind damit die Basis jeder Form von Virtualisierung (siehe auch KMU-Magazin 5/11, Seite 64).
Wichtig ist, dass die Cloud-Anbieter über sehr performante Netze verfügen. Mit anderen Worten, müssen die Netze sowohl zuverlässig und sicher sein, wie auch hohe Bandbreiten unterstützen. Zudem muss sichergestellt werden, dass bei Störungen eine schnelle Behebung derselbigen passiert.
Sichere Datenaufbewahrung
Auch bei der Speicherung und Aufbewahrung der Daten gilt es einige wichtige Punkte zu berücksichtigen. Auch deshalb, weil Kunden diesbezüglich oftmals gesetzlichen Pflichten unterliegen. So unterliegen zum Beispiel Daten aus der Buchhaltung oder andere geschäftsrelevante Daten einer gesetzlichen Aufbewahrungspflicht. Da Kunden, die Virtualisierungs-Angebote nutzen, ihre Daten in der Cloud auslagern und damit nicht mehr selbst systematisch speichern, muss auch die Speicherung und Archivierung des Anbieters den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Ein weiterer Punkt ist der Ort der Datenaufbewahrung. Denn überschreiten die Daten Ländergrenzen, erfüllen sie die länderspezifischen Anforderungen an Sicherheit oder rechtliche und branchenspezifische Auflagen allenfalls nicht mehr. Der Kunde sollte sich stets vor der Wahl des Cloud-Anbieters darüber informieren, wo die Daten gelagert werden. Um hier auch betreffend Datenschutz auf Nummer sicher zu gehen, ist es sinnvoll die Datenhaltung in der Schweiz sicherzustellen.
Alternative: Private Clouds
Um betreffend Sicherheit und Verfügbarkeit auf der sicheren Seite zu sein, besteht zudem eine weitere Möglichkeit. Anstatt sich für eine «Public» Cloud, bei welcher man über das Internet auf die Cloud zugreift, kann man sich für das Konzept einer «Private» Cloud entscheiden. Dabei erfolgt die Bereitstellung der Dienste zwar auch über Netzwerk, aber über ein geschlossenes, nicht öffentliches Netzwerk, wie zum Beispiel über ein Intranet oder sogenannte Virtual Private Networks (VPN). Ein weiterer Vorteil von Private Clouds ist, dass die individuellen Anforderungen besser erfüllt werden können, da die Services nicht für alle, sondern nur für ein bestimmtes Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.
Fazit
Worauf müssen Interessierte bei der Wahl des Anbieters achten? Die wohl grösste Herausforderung für Unternehmen besteht darin, den geeigneten Dienstleister zu finden. Wichtig ist eine sorgfältige Evaluation des Anbieters vor Vertragsabschluss, da virtuelle Dienste oftmals über einen längeren Zeitraum in Anspruch genommen werden. Fragen wie: «Kann der Anbieter meine Bedürfnisse bedienen?» Und: «Kennt sich der Anbieter mit meinen branchenspezifischen Anforderungen aus?» sollten beantwortet werden. Bevor Kunden im Unternehmen Cloud-Lösungen implementieren, sollten sie sowohl von der Sicherheit und der Tragfähigkeit des Anbieters als auch der Lösung selber überzeugt sein. Der Anbieter muss so vertrauenswürdig sein, dass alle Sicherheitsaspekte wie Datenübermittlung und Datenlagerung erfüllt werden. Ebenso wichtig sind leistungsfähige und zuverlässige Netzwerkverbindungen.
Zudem muss der Kunde die sogenannten Service-Levels des Anbieters genau prüfen und diese gemäss seinen Bedürfnissen validieren. Service-Levels legen fest, innerhalb welchem Zeitraum mit Behebungen von Störungen zu rechnen ist und mit welchem Support gerechnet werden kann. Und am Ende sollten die Unternehmer nicht vergessen, auch ihre Mitarbeitenden zu sensibilisieren: Denn in der virtuellen Welt sind nach wie vor nicht geschützte Passwörter die häufigste Ursache von Datenklau.